Am 7.6. fahre ich morgens um 8.00 Uhr in Italien los, bin schnell auf der Autobahn Richtung Genua und erreiche durch unzählige Tunnel und Baustellen auf italienischer Seite gegen 14 Uhr Bormes. Ich richte mich ein und fahre gegen 16 Uhr zum Einkauf in den nahegelegenen Intermarché.
Abends gibt es einen Apéro bei Hildegard und ihrer Enkelin Éloïse. Wir verbringen einen netten Abend.
Ich gehe relativ früh zu Bett und schlafe tief und fest.
8.6.
Als ich morgens an den Strand fahre, stelle ich fest, dass mein Auto auf der linken Seite eine Beule und einen großen Kratzer hat. Das muss gestern auf dem Intermarché Parkplatz passiert sein. Sehr ärgerlich, da Fahrerflucht. Ich mache Fotos, gehe an den Strand, schwimme, das Wasser ist angenehm warm. Gegen 14 Uhr mache ich einen Spaziergang nach la Faviere zum Office de Tourisme, um Eintrittskarten für die Besichtigung vom Fort Bregancon zu kaufen. Danach gehe ich nochmals schwimmen. Für den ersten Tag langt es mit Sonne und Strand. Der Abend verläuft geruhsam.
9.6.
Ich fahre hoch nach Bormes und mache einen schönen Spaziergang durch die Gassen, Ich mache wunderbare Fotos, die in den sozialen Netzwerken gut ankommen. Nachmittags ist beach time. Ich treffe viele Bekannte und unterhalte mich gut. Natürlich ist Jürgens Verschwinden hier immer wieder Thema. Niemand versteht, dass man gar nichts findet. Ich auch nicht. Aber ich muss wohl damit leben. Abends erstehe ich im Intermarché die letze relax Liege im Angebot für 15 Eur.
10.6.
Ein ruhiger Tag. Ich laufe über den Markt in le lavandou. Es ist heiß und ich kaufe einen Sonnenhut. Danach Strand, abends Pilates online mit Sandra.
11.6.
Heute schlafe ich lange… Bis 9.15 Uhr. Aber irgendwie ist heute nicht mein Tag. Ich bin sehr nachdenklich, fühle mich alleine, denke oft an Jürgen und sein Verschwinden vor bald einem Jahr.
Ich sauge die Wohnung, gehe einkaufen. Erst um 13 Uhr an den Strand. Es weht ein angenehmer Westwind. Gegen Abend telefoniere ich mit Marianne… Das tut gut. Abends heule ich eine Runde. Auch das tut hin und wieder gut.
12.6.
Normalität ist wieder eingekehrt. Gegen 11 Uhr kommt Maria, unsere gute Seele, die sich um das Appartment kümmert. Wir quatschen, ich zeige ihr den neuen Staubsauger und gebe ihr die Daten der Gäste von diesem Jahr.
Gegen Mittag fahre ich runter nach Le Lavandou, hole Zigaretten und neue Sonnenmilch. Weiter geht es zum Beau Rivage, wo ich einen Tisch für das Mittagessen reserviere. Bis dahin gehe ich schwimmen und sitze in der Sonne.
Das Essen im Beau Rivage war lecker. Es ist jedoch neu für mich so alleine im Lokal am Tisch zu sitzen. Ich schaue auf’s Meer und beobachte meine Umgebung, meistens Paare oder auch Familien. Was ich mir so gar nicht vorstellen kann, ist es, meinen Urlaub in so einem beachclub zu verbringen. Da ist mir mein selbst mitgebrachtes Stuehlchen, das ich aufstellen kann, wo ich es gerade möchte, doch sehr viel lieber.
13.6.
Es ist bereits um die Mittagszeit und ich habe den Morgen regelrecht vertrödelt. Ich habe ein wenig gechattet und einen Provence Krimi angefangen zu lesen. Der Krimi spielt hier in der Provence und inspiriert mich sehr, den zentralen Ort Fragolin zu suchen. Der Ort ist allerdings fiktiv.
Ich gehe schwimmen. Irgendwie fällt es mir immer leichter, alleine zu sein – auf der anderen Seite sehne ich mich auch nach einem lieben Partner, der mit mir die schönen Momente des Lebens teilt.
Abends gönne ich mir einen Apéro auf der Terrasse. Später telefoniere ich mit Margit. Ein entspannter Abend. Fernsehen braucht kein Mensch. Die online Chats sind viel interessanter.😀
Montag, 14.6.
Ich schlafe lange und lasse es ruhig angehen. Heute bin ich seit einer Woche hier.
Ich erhalte eine Mail von Amazon, dass die bestellte Matratze für das Sofa Bett im appartement heute schon geliefert wird.
Ich mache einen Zettel an die Tür, dass der Lieferdienst das Paket auf der Terrasse abstellen soll.
Gegen 11 Uhr fahre ich los nach Cogolin über die N98, also durchs Hinterland. Immer wieder denke ich dabei, dass sich Jürgen einen schönen Ort ausgesucht hat, um aus dem irdischen Leben zu verschwinden. Und es ist auch nicht verwunderlich, dass nichts von ihm gefunden wird. Wer weiß, welchen der zahlreichen Hügel er sich ausgesucht hat?
In Cogolin parke ich relativ zentral und laufe hoch in die Altstadt. Auch ein netter Ort aber nicht so schön, wie Bormes. Es ist heiß, der Sommer hält auch hier Einzug. Ich esse in einem Bistro ein Pan Bagnat, trinke einen Panaché und einen Café.
Dann fahre ich weiter nach Gassin. Gassin wiederrum ist ein kleines Schmuckstück. Alleine die Aussicht auf den Golfe de St. Tropez ist gigantisch. Was habe ich für ein Glück hier ungestört, mit nur wenigen Touristen, durchlaufen zu können.