20.7. – zurück in Deutschland und der Horror geht erstmal weiter

Lange konnte ich mich nicht aufraffen, hier mal wieder ein paar Zeilen zu schreiben.
Aber heute bekam ich eine E-mail von Bekannten, die regelmäßig meinen Blog lesen und natürlich auch erschüttert waren, was mit Juergen passiert ist.
Von allen Seiten erhalte ich soviel Zuspruch, Hilfsangebote, Treffen man hört mir zu etc. Das ist schön zu wissen, dass man nicht ganz alleine ist. DANKE an alle, die mich in dieser schweren Zeit unterstützen.

Trotzdem so richtig viel ist in den letzten 7 Wochen, seit ich wieder in Deutschland bin, nicht passiert. Ich wünsche mir so sehr dass Jürgen gefunden wird, dass ich irgendwie mit dieser Geschichte abschließen kann und anfangen kann, alles zu verarbeiten. Dazu muss ich jedoch wissen, was passiert ist. War es ein Unfall, ein Verbrechen, hat er sich umgebracht??? Wie kann ein Mensch einfach so, wie vom Erdboden verschluckt werden? Ich verstehe es einfach nicht.

20.7. Wir informieren die deutschen Behörden
Und das geht sogar zunächst telefonisch. Der Beamte macht einen Bericht an das Fachdezernat. Das Fachdezernat sollte sich dann telefonisch bei uns melden.
Das erfolgte zunächst nicht. Ich rufe dort an und mir wird erklärt, dass es Personalengpässe gibt und dass sie einen Mord hätten. Also ähnlich, wie in Bormes.

21.7. Die Polizei kommt zu uns nach Hause
Ich habe morgens einen Termin beim Zahnarzt. Offensichtlich ist mir bei dem Sturz am 28.6. eine Krone am Backenzahn weggebrochen. Nächste Woche wird es gerichtet.
Als ich nach Hause komme, erzählt Alexander mir, dass die Polizei um 14.00 Uhr kommen würde.

Wir sitzen hier ca. 1.5 Stunden zusammen. Sie können und dürfen sich nicht in die Ermittlungen in Frankreich einmischen. Sie haben aber eine Einheit in Kehl, die sie einschalten, damit diese Kollegen mit den Franzosen Kontakt aufnehmen.
Sie nehmen verschiedene DNA Proben von Jürgen mit, das franz. Vermissten-Protokoll, die Vermissten-Anzeige, die Handy-Verbindungsliste von seinem Handy und rauschen wieder ab.

Ich informiere Adj. G. in Bormes, dass die deutsche Polizei die DNA Proben genommen hat und frage nach den Suchaktionen aufgrund der Ergebnisse, die das Medium geliefert hat.

22.7.
Adj. G. antwortet sogar! Er schreibt, dass er Kontakt hatte mit den Kollegen in Kehl. Und er schreibt, dass sie wieder suchen aber dass bisher keine Spur des Wahrsagers erfolgreich war.

23.7. bis 30.7. – Meine Freunde unterstützen mich
Diese Woche war ich bei vielen Freunden zum Essen und Quatschen eingeladen oder hatte Besuch von lieben Unterstützern. Ich kläre auch die weiteren erforderlichen Aktionen mit dem Anwalt. Ich funktioniere eigentlich nur noch, gehe wie auf Watte.
Trotzdem buche ich einen Flug nach Berlin zu meinem Bruder.

August 2020
Anfang August bin ich erstmal 8 Tage bei meinem Bruder Carsten. Wir feiern seinen Geburtstag mit ein paar Leuten. Da ich gerne neue Leute kennenlerne, lenkt mich das gut ab. Wir verbringen 2 Tage in Magdeburg und erkunden diese recht schöne Stadt.
Nach dieser Woche verbringe ich Zeit mit meinem Sohn und treffe mich nach wie vor häufig mit Freunden. Das Leben nimmt langsam wieder seinen Lauf. Ich schließe mich einer Single Wandergruppe an, gehe zum Single Stammtisch etc. Das bringt mich auf andere Gedanken. Ende August habe ich dann doch das Gefühl, dass ich professionelle Unterstützung benötige und suche mir einen Therapeuten. Ich schalte nochmal die deutsche Botschaft in Marseille ein.

Im September geht es mir dann mit und mit schon besser! Was ich da so erlebe, lest Ihr im nächsten Beitrag.

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