Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker. Wir duschen nochmals ausgiebig in unserem Freiluft-Badezimmer und sind um 7.00 Uhr beim Frühstück, welches wir gestern Abend bereits vorbestellt hatten. – Dies war eine Empfehlung des Camp-Attendants beim Check-in im Old Bridge Backpapers.
Nescafé gibt es kostenlos und Filterkaffee muss man separat bezahlen.
Wir essen unser Frühstück, das pünktlich um 7.15 Uhr gebracht wird und trinken 2 Tassen Kaffee.
Dann taucht auch schon eine Dame von Backpapers Safari auf, wir müssen uns mit Passnummer in die bekannte Liste eintragen und schon geht es mit 4 anderen Gästen im offenen Fahrzeug zur Mokkoro-Station.
Nicht ohne auch ein paar Sichtungen zu haben
Wir fahren fast 2 Stunden und mussten uns ganz schön einmummeln, denn es war bitterkalt.
Eine junge Japanerin hat nur einen Tagestrip gebucht und die 3 weiteren Personen eine Selfcatering Safari.
An der Mokkoro-Station herrscht das übliche Gewusel und große Packaktionen gehen vonstatten.
Wir legen als letzte gegen 10.30 Uhr ab und werden von 4 weiteren Mokkoros begleitet.
Unser Mokkoro steuert unser Guide. Jürgen sitzt vorne und ich hinten vor dem Poler.
Unterwegs gibt es manchmal neben schöner Natur und hohem Schilf auch manchmal Roadblocks, die aus dem Weg geräumt werden müssen.
Um 12.30 Uhr legen wir an unserer Camp-Site für die nächsten 2 Nächte an.
Wir werden von einem einzelnen Elefanten begrüßt.

Alle Poler (insgesamt 5 Stück an der Zahl) und der Camp-Attendant und Koch packen alle mit an und laden alles aus.
Wir müssen uns hinsetzen und das Geschehen beobachten.
Innerhalb einer Stunde steht alles – auch unser En-suite Zelt mit privater Toilette und Eimerdusche im hinteren Teil. So luxuriös hatte ich mir das alles nicht vorgestellt.
hier das zelt aussen und innen:
Und hier der en-suite Teil mit Buschtoilette und Eimerdusche
Dann macht sich der Koch namens Moagedi daran, uns einen köstlichen Lunch vorzubereiten. Es gibt griechischen Salat, Salami, Cheddar Käse und Brot. Unser Guide Salvation isst mit uns am Tisch.
Was übrig bleibt essen die Poler und sitzen auf dem Boden oder auf mitgebrachten Eimern rund um das Feuer.
Jeder der Poler hat ein eigenes Zelt bis auf ein Paar, das verheiratet ist.
Ab 14.00 Uhr ist Mittagsruhe im Camp. Wir lesen, ich schreibe Tagebuch und lege mich eine Weile hin und döse vor mich hin. Wir genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit hier mitten im Busch.
Als ich aufwache ist wieder der große Elefant gegenüber des Camps – ich vermute der gleiche von heute Mittag, als wir ankamen. Und im Wäldchen gegenüber dem Camp bellt es. – Anscheinend sind dort die Babbons aktiv. Ausserdem hören wir Löwen röhren. Es hört sich sehr nah an.
Gegen 16.30 Uhr brechen wir zu unserem ersten Walk auf.
Nach nur ca. 200 m vom Camp entfernt treffen wir auf 3 Löwinnen, die zunächst versteckt im Gras liegen und etwas fressen. Wir pirschen uns an…
Irgendwann wittern sie uns
und verschwinden ganz schnell im Busch.
Wir schauten natürlich, was sie gefressen hatten. Das sind die Reste von dem kleinen Warthog/Warzenschwein.
Welch ein Erlebnis und dann dieses Highlight ganz am Anfang des Walks, keine 200 m vom Camp entfernt!
Wir sahen während der weiteren guten Stunde noch Büffel, Giraffen, Impalas, Zebras und Elefanten.
Diesen Ranger und den Guide und noch verschiedene Andere Dinge im Busch liegen
Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir zufrieden das Camp.
Wir waschen uns die Hände in den vor dem Zelt aufgestellten Waschbecken, die mit warmem Wasser gefüllt waren.
Der Tisch ist gedeckt, Chips und Nüsse stehen bereit und eine sehr gute Flasche Rotwein, die Petroleumlampen sorgen für eine angemessene romantische Beleuchtung. Wir genehmigen uns ein Glas als Apéro und genießen wieder dieses wirklich zauberhafte Ambiente. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie schön wir das alles empfunden haben.
Etwas später serviert uns Moagedi das Abendessen.
Als Vorspeise: Pilzsuppe
Als Hauptgang: Reis, Chicken Stew, Butternutkürbis und Broccoli
Zum Nachtisch: Eingelegte Birnen
Alles sehr, sehr lecker. Das Essen wurde auf dem offenen Feuer zubereitet.
Nach dem Essen setzen wir uns noch ein wenig zu den Polern an’s Feuer und lauschen den Gesprächen unserer Begleiter. Leider können wir uns nicht unterhalten. Aber die Stimmung ist total entspannt, es wird viel gelacht.
Die gesamte Polergruppe, der Guide und der Koch stammen übrigens aus verschiedenen Orten im Delta und haben die Möglichkeit über dieses Community Projekt bei solchen Mokkoro Touren mitzuarbeiten. Wie uns Salvation erklärt, kennen sie sich zwar flüchtig, gehören aber zu unterschiedlichen Stämmen und jeder einzelne hat seine eigene Kultur. Es sei also für sie interessant, bei diesen Tour mitzumachen. Für mich war es auch interessant mit anzusehen, wie gut sie trotzdem im Team gearbeitet haben und mit wieviel Spass. Eine sehr interessante, nicht alltägliche und schöne Erfahrung.
Um 20.30 Uhr geht es in’s Zelt. Wir schlafen gut und schnell ein. In dieser Nacht hören wir keine Tiere um’s Zelt herumschleichen. Wahrscheinlich waren wir einfach zu erschöpft von den sagenhaften Erlebnissen tagsüber.
Zweimal stehe ich auf. Dadurch, dass wir aber ja hinter dem Zelt die Toilette haben, kein großes Problem. Ich hatte mir zugegebenermaßen im Vorfeld schon Gedanken gemacht wegen der nächtlichen Toilettengänge – alles unbegründet.