9.3.2020 – noch in Camaguey
Bereits um 8.00 Uhr sitzen wir beim Frühstück und werden auch hier wieder sehr gut bewirtet. Das Zimmer hat 30 CUC gekostet und Frühstück 5 CUC.
Dann probieren wir noch einmal mit der Werkstatt zu telefonieren. Die sagen, sie seien nicht zuständig und geben uns die Empfehlung zum Flughafen zum Via Rent Büro zu fahren.
Wir fahren also nochmals quer durch die Stadt ca. 10 KM hinaus zum Flughafen von Camaguey, treffen dort auch auf einen Mitarbeiter und sollen ihm folgen bis zur Werkstatt.
Also geht die Stadtrundfahrt weiter….
Camaguey haben wir so überwiegend aus dem fahrenden Auto kennengelernt. Bei der Werkstatt warten wir auf den Mechaniker und dieser fährt dann zu einer weiteren Werkstatt, wo ein Ölwechsel gemacht wird. Das ganze Aktion dauert ca. 2 Stunden, der Ölwechsel 20 Minuten.
Es ist also wirklcih Pech, wenn man während der Mietzeit eine Inspektion machen lassen muss. Aber so ist das in Kuba.
Hier fällt mir ein, dass ich mein Tagebuch auf dem Nachttisch habe liegen lassen. Sehr ärgerlich.
Wir stellen fest, dass wir nur 2 km von der Casa Maga entfernt sind und fahren auf Verdacht nochmals dort hin. Aber es ist alles verschlossen. Die Besitzer sind ausgeflogen. Wir schauen in den Hof der Nachbarn. Plötzlich öffnet eine Nachbarin und überreicht mir mein Tagebuch. Ich war überglücklich und bedanke mich bei der Frau mit ein paar Kosmetik Produkten.
Im Übrigen hatte ich eine ganze Tüte voll mit Proben und Sondergrößen von Kosmetik mitgenommen. Diese habe ich den Casa Besitzern oder dem Personal zum Abschied als kleines Give Away überreicht. Das kam überall sehr gut an und die Menschen haben sich gefreut.
Gegen 11.30 Uhr geht es dann endlich auf die sehr lange Fahrt nach Santo Domingo.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt haben wir Durst und trinken in einem kleinen Ort, kurz vor Las Tunas noch etwas und kaufen etwas Obst.
Es geht die ganze Zeit durch landwirtschaftliches Gebiet, überwiegend Zuckerrohr…
Las Tunas selbst, ca. auf halbem Weg zu unserem nächsten Ziel, lassen wir links liegen und biegen danach auf eine gelbe Straße ab in Richtung Manzanillo. Sowohl laut maps.me als auch auf der Straßenkarte, der direkte Weg.
Wenn wir über Bayamo gefahren wären, hätten wir mehr rote Strasse gehabt. Ich weiß aber nicht, ob das schneller gewesen wäre. Die gelbe Straße bis Manzanillo war auf jeden Fall katastrophal schlecht und auch danach als wir in die Sierra Maestra fahren, wird es nicht viel besser.
Nach insgesamt 6 Stunden Fahrt (inkl. Pausen) erreichen wir schließlich die Villa Santo Domingo, wo wir eine Nacht reserviert haben.
Santo Domingo
Das Hotel liegt wunderschön, die Bungalows scheinen zunächst ok aber alles riecht ein wenig muffig. Wir sind die einzigen Gäste in der relativ großen Anlage.

Wir laufen ein wenig durch die Anlage, es werden gerade neue Bungalows gebaut, die Arbeiter haben wohl schon Feierabend und schneiden sich gegenseitig die Haare.
Hier ein paar Fotos:
Um 19.00 Uhr gehen wir zum Abendessen. Wir sind hier auf Halbpension gebucht.
Wir bestellen alle Hähnchen. Es wird ein kleiner Hänchenschenkel serviert mit den üblichen Beilagen und zum Nachtisch 1 Scheibe Ananas aus der Dose. Für mich ungenießbar. Für Berthold war es noch schlimmer denn er mag keine Tomaten.
Und wir sind alle noch hungrig. Jing holt noch kandierte Nüsse aus dem Zimmer, die wir dann noch verspeisen.
Um 21.30 Uhr liegen wir alle in den Federn.
Morgen früh um 9.00 Uhr geht es auf Wanderung zum Comandantia de la Plata. Da die Wanderungen hier oben los gehen, haben wir dieses Hotel gebucht. Es gibt aber auch sehr schöne Casas rund um das Hotel, die wären in diesem Fall sicherlich die bessere Wahl gewesen. Aber so haben wir mal die Gastfreundschaft in einem kubanischen Hotel kennengelernt. Es schreit leider nicht nach Wiederholung. Und es passt noch weniger zum Slogan und Möchtegernkonzept….
10.3. 2020 – Wanderung zum Comandantia de la Plata – sehr empfehlenswert!
Wir frühstücken um 8.00 Uhr. Das Frühstück ist eine noch größere Katastrophe, als das Abendessen. Ei, Käse, trockene Brötchen, keine Butter (die war gerade nicht vorrätig), kein Salz, kein Pfeffer. Unmöglich. Wir stehen hungrig vom Frühstück auf.
Neben dem Restaurant wird ein Gebäude renoviert. Die Kreissäge stört das Vogelgezwitscher und die eigentliche Idylle, die hier normalerweise herrscht in diesem Ecohotel. Schade, aber das ist wirklich das einzige Hotel auf dieser Reise, das ich nicht weiterempfehlen kann.
Um 9.00 Uhr sind wir an der Rezeption am Cubatour Schalter, wo wir unseren Guide treffen sollen. Die Dame dort ist ein wenig aufgelöst und eröffnet uns, dass unser Taxi, was uns hoch in den Nationalpark fahren soll, sich verspätet.
Es kommt letztendlich zu einer „nur“ 1 stündigen Verspätung und wir fahren zu 6 Gästen (Bruder und Schwester aus Berlin) und unserem Guide Eddie die 5 km auf der angeblich steilsten Straße Kubas hoch bis zum Startpunkt der Wanderung.
Eddie spricht Englisch und erklärt viel zu Flora und Fauna – und er ist ein Fidel Anhänger! Das merkt man bei jedem seiner Worte. Wir sehen sogar 2x einen Tocororo, Kubas Nationalvogel. Meine Aufnahmen sind mal wieder nicht zeigbar. Ihr müsst es mir also einfach gleuben. Jing hatte auch schon einen in der Sierra Escambray entdeckt. Falls ich von ihr noch ein zeigbares Foto erhalte, lade ich es hier noch hoch.
Aber die Landschaft hier oben ist atemberaubend
Nach ca. 1 Stunde Wanderung erreichen wir eine Bauernhof. Die Menschen leben hier nicht mehr ständig, sondern nach einem rollierenden System. Immer ein paar Wochen – dann kommen die nächsten und bewirtschaften den Hof und die Felder.
Dort sitzt eine Frau mit einer Kasse und der Guide probiert uns 5 CUC für’s Fotografieren abzunehmen. Das zahlen wir jedoch nicht. Schließlich hatten wir schon 35 CUC pro Person für die Wanderung bezahlt inkl. Lunchpaket. Mit Essen hätte es 45 CUC gekostet.
Hier erzählt uns Eddie auch die ganze Geschichte, wie es dazu kam dass Fidel sich hier in die Sierra Maestra zurückgezogen hat. Hier konnte er sich erfolgreich verstecken und die Revolution vorbereiten.
Hier oben im Busch war eine ganze kleine Ansiedlung gebaut worden. Es gab ein Hospital, eine Küche, ein Hubschrauberlandeplatz etc.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Behausungen von Castro inkl. seiner Privattoilette. Die war für Berthold der absolute Höhepunkt der Wanderung. Der Guide erlaubte uns dann doch, zu fotografieren.
Wie Ihr seht, hatte Fidel sogar einen Kühlschrank der noch dazu Löcher aufwies, da die Träger beschossen wurden, als sie den Kühlschrank hier hoch schafften.
Dann ging es wieder zurück zu dem Bauernhof, wo wir Kaffee und sehr leckere Pomelos und Bananen serviert bekamen. Dafür waren wir gerne bereit, der Frau eine kleine Spende zu bezahlen.
Dann ging es in einem Rutsch wieder zurück zum Parkplatz. Mittlerweile war es auch 14 Uhr, wir waren also gut 4 Stunden unterwegs.

Wir werden wieder hinunter gefahren zum Hotel Villa Santo Domingo, wo wir uns mit unserem Voucher im dortigen Lokal unser Lunchpaket, einen Sandwich und eine Cola abholen. Um 15.00 Uhr sind wir dann on the road nach Santiago de Cuba.
Für die 230 km nach Santiago benötigten wir insgesamt 4,5 Stunden, wobei davon 40 km Autobahn waren.
Unterwegs erhalten wir in Bayamo lediglich 10 l Sprit. Dazu musste man erst bei transtour einen Zettel abholen, unter Vorlage des Mietvertrags. Mit diesem Zettel bekamen wir lediglich 10 l. Wir mussten also in Santiago auf jeden Fall nochmals tanken, bevor es weiter geht nach Baracoa.
Santiago de Cuba
Das gebuchte Hostal Heredia finden wir dank maps.me wieder auf Anhieb. Das Hostal ist spitze ganz modern und sehr zentrumsnah. Wir bezahlen unseren Parkwächter für die Nacht, machen uns frisch und gehen dann zum Abendessen. Denn heute ist auch unser 20 igster Hochzeitstag. Zur Feier des Tages laden wir Jing und Berthold heute zum Abendessen ein. In der Casa empfiehlt man uns das Restaurant St. Pauli in der Fußgängerzone ganz in der Nähe.
Dort essen wir sehr gut, Vorspeise, Hauptgang und Getränke für ganze 50 CUC für uns 4!
So günstig und gut hatten wir bisher in Kuba noch nirgends gegessen.
Zurück im Hostal sitzen wir noch auf der Terrasse gemütlich zusammen und nehmen noch einen Absacker.