Start unserer Rundreise – Vinales

1.3.2020
Wir entscheiden uns, nicht die klassische Route über die Autobahn zu fahren sondern entlang der Nordküste nach Westen. Die Route ist zwar von der Straßenqualität nicht gut – dafür aber landschaftlich abwechslungsreich und wunderschön und wir haben ja Zeit und möchten auch etwas aus Kuba mitnehmen, was abseits der Touristenströme liegt. Das kann ich nur empfehlen, wenn man Zeit hat.
Morgens um kurz nach 9.00 Uhr packen wir unseren Kofferraum und bekommen sogar alles verstaut inkl. dem Benzinkanister, den wir von Deutschland leer mitgebracht hatten und einer Tasche mit Fahrradteilen für einen Kubaner in Baracoa, die uns ein Bekannter aus dem Kuba Forum, gebeten hatte, mitzunehmen.

Doch erstmal heißt es Tanken und am Malecon werden wir fündig und es gibt auch Especial. Wir füllen also den Tank und den 10 Liter Kanister. Sicher ist sicher.

Wir lassen uns Zeit, machen immer mal wieder kurze Pausen. Die Landschaft ändert sich häufig, Küste, Zuckerrohrfelder, Industrieanlagen… kleine Ortschaften, Pferdekutschen, Ochsenkarren…. die Sonne scheint und wechselt sich vereinzelt mit Wolken ab.
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In La Palma machen wir einen etwas längeren Stopp und trinken an einem Imbiss 3 Bier, 1 Wasser und teilen uns eine Pizza (Jing hatte etwas Hunger) und bezahlen dafür 10 CUC. Hier erhalte ich meine ersten PESO als Wechselgeld. So sind wir jetzt auch im Besitz der nationalen Kubanischen Währung, die die Einheimischen verwenden.

Je näher wir nah Vinales kommen, desto grüner wird es. Die wunderschöne bewaldete Karstlandschaft empfängt uns.
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Unsere Casa El Fausto Tata finden wir dank Maps.me ebenfalls auf Anhieb.

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Wir werden sehr nett empfangen, erhalten sogar einen frisch gepressten Saft zur Begrüßung. Die Zimmer sind auch in Ordnung – was will man mehr.

Wir richten uns häuslich ein und laufen dann in den Ort, um Geld abzuheben und uns auch ein wenig körperlich zu bewegen.

Auf dem Weg in den Ort spricht uns ein junger Mann an, erzählt, dass er Fischer sei und heute Morgen 8 Hummer gefangen habe. Diese werden Jing und mir auch gezeigt. Er bietet uns den Hummer mit Vor- und Nachspeise und allen Beilagen für 15 CUC an.
Wir besprechen das mit unseren Männern und kehren auf dem Rückweg in diesem kleinen privaten Restaurant ein.


Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen. Wir essen hervorragend, der Service ist gut, das Ambiente ebenfalls und zahlen inkl. Rum als Digestif für uns vier 82 CUC.
Zufrieden gehen wir in unsere Casa, nehmen noch einen Absacker auf unserer Veranda und gehen dann zufrieden ins Bett.

2.3. Wir sind auf dem Land
Bereits ab 5.30 Uhr krähen die Hähne und um 6.30 Uhr hält es uns nicht mehr im Bett. Jürgen geht als erster duschen und ich schreibe Tagebuch.
Um 7.30 Uhr sind wir beim Frühstück, was auch recht gut ist. Es gibt immer frisches Obst, Saft, Kaffee, Brot, Käse, Wurst und ein Eiergericht nach Wahl. Das kostet pro Person 5 CUC.
Das Zimmer selbst hat 25 CUC gekostet pro Nacht. Da wir alle Casa Reservierungen von Aventoura hatten vornehmen lassen, kam von Aventoura noch eine Reservierungsgebühr von 10 EUR dazu. So waren wir aber auf der sicheren Seite und mussten nicht noch vor Ort auf Casa Suche gehen. Hier in Vinales waren wir bis kurz vor Abreise in einer anderen Casa gebucht. Diese hatte jedoch Wasserprobleme sodass wir hierher umgebucht wurden.

Um 9.00 Uhr müssen wir im Hotel La Ermita, das hoch auf dem Hügel über Vinales liegt und ca. 1,5 km von unserer Casa entfernt ist. Da wir vermuten, dass die gebuchte Wanderung dort anfängt und wieder aufhört, fahren wir mit dem Auto.
Diese Tatsache stellte sich jedoch als Trugschluss heraus. So nahmen wir nach der Wanderung ein Taxi, dass uns den steilen Berg wieder zurück zu unserem Auto fuhr.
Das Hotel liegt wirklich traumhaft. Die Außenbereiche sehen sehr gut aus. Wie die Zimmer sind, wissen wir nicht. Es ist auf jeden Fall ein staatliches Hotel und die Übernachtungspreise sind relativ hoch. Aber eine schöne Anlage!
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Nun zu der Wanderung:
Um 9.00 Uhr treffen wir an der Reception auf unseren Wanderführer Nelson, der uns in perfektem Deutsch begrüßt. Er hatte in der ehemaligen DDR Maschinenbau studiert, konnte jedoch das Studium nach der Wende nicht zu Ende führen. Er musste ein Jahr vor dem Abschluss wieder zurück nach Kuba. So arbeitet er heute als Guide und Wanderführer. Er fragt uns ob wir genügend Trinkwasser dabei haben und schon geht es los.
Wir laufen 4 Stunden lang durch wunderschöne Landschaft und Natur.

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Einen ersten Stopp machen wir im Besucherzentrum des Nationalparks. Dann geht es weiter zu einem jungen Bauern, wo wir sehr anschaulich den Kaffee- und Zuckerrohr-Herstellungsprozess erklärt bekommen.


Nach der Verköstigung eines leckeren frisch gepressten Zuckerrohrdrinks mit oder ohne Rum und einem leckeren Obstteller erstehen wir jeder 500 ml selbst hergestellten Rum und 500 gr. Kaffeebohnen. Dafür bezahlen inkl. der Drinks und des Obstes 30 CUC inkl. Trinkgeld.

Dann ging es weiter zu Leonardo Da Vinci II (der Typ ist im Lonely Planet Kuba abgebildet!), ein Zigarrenproduzent aus der Region. Auch hier bekommen wir den Zigarren-Herstellungsprozess erklärt, dürfen eine Zigarre probieren und kaufen dann jeder 10 Zigarren für 30 CUC.
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Ja, auf Kuba gibt es zwar nicht viel zu kaufen aber überall wird probiert an das Geld der Touristen zu kommen.
Da es ja auch mit ein Grund war, die örtliche Bevölkerung zu unterstützen bei dieser Kubareise haben wir das gerne getan. Denn die Bauern dürfen lediglich 10% ihrer Ernte für private Verkäufe behalten. 90 % werden an den Staat verkauft. Man kann sich vorstellen, zu welchem Preis. Auch das ist eine Medaille des Sozialismus.

Wir laufen zurück nach Vinales. Mittlerweile ist es richtig heiß geworden, die Sonne brennt vom Himmel, sodass wir ein Taxi zu unserem Auto nehmen. Nelson organisiert uns ein ein Taxi ud wir dürfen in einem Bel Air fahren. Das Fahrzeug ist 64 Jahre als und fährt noch mit Originalmotor.
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Bereits im Beucherzentrum hatte ich mit Jing ausgemacht, dass wir nachmittags zur Cueva San Thomas fahren würden. Angeblich die größte Höhle in Mittelamerika. Die Höhle befindet sich 15 km von Vinales entfernt. Dort melden wir uns zu einer geführten Besichtigung an. Man darf nur mit Guide in die Höhle und bekommt einen Helm mit Lampe gestellt. Die Route hat ca. 1,5 Stunden gedauert, war recht anstrengend, was den Einstieg zur Höhle angeht und man sollte schon trittsicher sein und feste Schuhe anhaben. Die Tour hat uns 15 CUC pro Person gekostet.

Zurück in Vinales holen wir nochmals Geld bei der Bank. Bisher hat Jürgens Mastercard nirgends in Kuba funktioniert. Meine 2 Visakarten, wovon ich ja nur noch eine habe, gehen einwandfrei.

In der Casa duschen wir erstmal ausgiebig und haben noch viel Zeit bis zum Abendessen, was wir heute in der Casa einnehmen werden. Wir haben Fisch bestellt. Da es aber in der Casa kein Bier gibt, gehen wir gegenüber in eine Bar, wo wir unseren ausgiebigen Apéro einnehmen. 5 Mojitos, 1 Limonade sowie 3 Bier, die wir zum Essen mitnehmen, haben 32 CuC gekostet.
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Danach genießen wir das sehr gute Abendessen in der Casa El Fausto auf der Veranda und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
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